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Montag, 3. Februar 2014

Pilze züchten leicht gemacht

Pilze gibt es ja in den verschiedensten Arten und Variationen. Man kann sie für unzählig vielen Gerichte verwenden und daraus tolle Leckereien zaubern.
Auch wir lieben Pilze, wobei wir Champignons bevorzugen.
Diese werden z.B. bei uns zu einem leckeren Gemüse gebraten, für Soßen verwendet, gegrillt oder gefüllt. Neue Gerichte mit Champignons werden immer mal wieder ausprobiert, das muss einfach sein.
Allerdings haben wir schnell festgestellt, dass nicht jeder Pilz bzw. Champignon gleich ist.
Am liebsten kaufen wir sie bei uns im Gemüseladen, denn dort sind sie nicht nur frisch, es handelt sich auch um Bio-Produkte und das merkt man bei der Zubereitung extrem.
Im Gegensatz zu den eingeschweißten Supermarkt-Pilzen sind sie fest und bleiben auch bei der Zubereitung fest. Sie wässern kaum und schmecken tatsächlich ganz intensiv nach Pilz.
Allerdings haben sie auch einen deutlichen höheren Preis, den wir aber bisher dafür gerne bezahlt haben!

Nun wurde ich vor einiger Zeit von dem Unternehmen Pilzmännchen Hobby-Pilzzucht angeschrieben, ob ich vielleicht Lust hätte, ein Steinchampignon Pilzzuchtset zu testen und natürlich habe ich das Angebot gleich angenommen.
Zum einen wusste ich gar nicht, dass man Champignons ganz bequem zuhause selber züchten kann und das machte mich natürlich neugierig und außerdem dachte ich mir, dass gerade mein jüngster Sohn an so einem "Experiment" seine Freude haben würde und da hatte ich mich auch nicht getäuscht!

Bereits ein paar Tage später traf unser neues XXL Pilzzuchtset hier ein.


So groß war das Paket gar nicht, aber dafür war es sehr schwer (12kg)!
Da der Paketbote nicht sehen konnte, was sich in dem Kasten befand (die Oberseite war zugeklebt), fragte er mich, ob ich vielleicht Steine bestellt hätte!?

Nach Eintreffen des Pakets konnte es natürlich gleich mit unserer Pilzzucht losgehen.
Eine genaue Anleitung, wie man vorgehen muss und was zu beachten ist, befindet sich immer direkt mit in dem Paket, aber natürlich berichte ich Euch nachfolgend auch davon!


Nach dem Öffnen des Pakets entdeckt man zuerst einen Folienbeutel mit Abdeckerde und eine Folienabdeckung. Beides muss man dem Kasten entnehmen.
Anschließend werden die Faltdeckel des Kastens senkrecht nach oben gestellt und die Folienränder der Substrattüte, die bereits im Kasten ist und auch darin bleiben muss, werden komplett über den Faltdeckel gezogen. So ist der gesamte Karton vor Feuchtigkeit geschützt.
Möchte man mehr Stabilität in die Faltdeckel bringen, kann man sie vor dem Überstülpen der Folie mit Klebeband zusammen kleben.


Im nächsten Schritt wird die Deckerde aus der Tüte auf das freiliegende Pilzsubstrat geschüttet und gleichmäßig und locker verteilt.


Zum Abschluss muss man nur noch die beiliegende Folienabdeckung auf die Deckerde legen, um die Feuchtigkeit der Erde während der Durchwachsphase optimal zu erhalten.
Erst nach 10-14 Tagen hat das Pilzmyzel (weiße watteartige Pilzfäden) die Deckerde bis kurz unter die Oberfläche fast vollständig besiedelt.
Dann muss die Folienabdeckung von der Erde abgenommen und über die Faltdeckelränder gezogen werden, wie es auf dem Foto zu sehen ist.

Die Pilzkultur sollte wahlweise bei 18°C bis max. 24°C an einem hellen oder dunklen Platz stehen.

Sollte nach diesen 10-14 Tagen auch die Deckerde mit Pilzmyzel überwuchert sein, muss man diese mit einer Gabel oder einem Messer ca. 1cm tief aufkratzen und die Deckerde ein wenig wässern.
Zudem sollte die Pilzzucht in einem kälteren Raum weiter geführt werden (15°C bis 18°C).


Erntereif sind die Champignons, wenn die Huthaut anfängt zu reißen. Kleinere Pilze können stehen bleiben, bis sie ausgewachsen sind.
Zum Ernten soll man die Pilze vorsichtig heraus drehen und alle Stielreste entfernen, da diese Insekten und Fliegen anziehen können. 
Sollten doch Insekten auftauchen, kann man diese durch absaugen oder Gelbtafeln zur Schädlingsbekämpfung bekämpfen.

Da Pilze zu 90% aus Wasser bestehen, ist es wichtig, dass nach jeder Erntewelle das Substrat mit neuem Wasser versorgt wird. Das heißt, wenn 500g Pilze geerntet wurden, muss das Substrat nach und nach mit 500g (entspricht 500ml) Wasser gegossen werden.  

Die Deckerde darf nicht austrocknen, sondern muss angenehm feucht und locker bleiben, da die Champignons ansonsten keinen Sauerstoff mehr erhalten und nicht durch die Deckerde hindurch wachsen können.
Gleichzeitig muss aber eine Staunässe vermieden werden, denn auch dabei erhalten die Champignons keinen Sauerstoff mehr und sterben ab.

Innerhalb von 4 Monaten bzw. 3-4 Ernte Wellen enthält die Pilzzuchtkultur nur noch wenig Nährstoffe und kann ganz normal über den Biomüll entsorgt werden.

Unser Fazit:
Die Idee mit der Champignonzucht ist absolut toll und für uns war es wie ein kleines Experiment, da wir noch nie von so einer Hobby Pilzzucht gehört hatten.
Nachdem wir die Anleitung zur Pilzzucht Schritt für Schritt abgearbeitet hatten, hieß es warten.
Bereits nach einer Woche sah man, dass sich erste Pilzmyzele großflächig ausbreiteten, allerdings immer unter der Deckerde.
Nach drei Wochen waren die ersten Champignons Ernte reif. Leider muss ich aber sagen, dass die Ausbeute recht mager war. Eigentlich hätten nur 2 Pilze geerntet werden können, aber diese waren so fest mit kleineren Pilzen verwachsen, dass wir auch diese mit herausnehmen mussten.


Die Ernte ging recht einfach, wobei man beim Herausdrehen schon etwas Geduld brauchte, da die Pilze einen sehr dicken Stiel hatten. Einen Pilz musste ich dann sogar mit Messer herausschneiden, weil es einfach nicht anders ging.

Nachdem ich das Substrat dann mit Wasser versorgt hatte, konnten die bereits geernteten Pilze zubereitet werden. Ich entschied mich für ein Pilzgemüse als Vorspeise, denn für eine richtige Gemüsebeilage zum Hauptgericht reichten die Champignons absolut nicht!


Zuerst mussten die Champignons gründlich gesäubert werden, denn die Erde klebte Bombenfest an ihnen.
Danach habe ich sie einfach klein geschnitten und mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Knoblauch angebraten.



Sowohl von der Zubereitung als auch von ihrer Festigkeit und dem Geschmack her, konnten die Champignons absolut überzeugen. Absolut lecker!


Nun sind wir auf die nächste Ernte Welle gespannt, momentan ist allerdings kein Pilz zu sehen!

Gesamtfazit:
Wer gerne Pilze mag und diese gerne mal selber züchten möchte, der ist mit dem Hobby Pilzzucht Set von Pilzmännchen sehr gut beraten.
Es ist interessant und auch irgendwie spannend, wenn man den Pilzen beim Wachsen zuschauen kann.
Allerdings gibt es, wie bei allen Pflanzen, auch hierbei keine Garantie, dass die Pilzzucht trotz hervorragender Anleitung perfekt klappt.
Wir fanden unsere Ausbeute sehr mager, denn die Pilze sind eigentlich nur an zwei Stellen gewachsen, wie man auf dem einen Foto ja auch gut erkennen kann. Dadurch waren sie so fest ineinander gewachsen, dass wir sie kaum herausdrehen konnten. Selbst das Herausschneiden mit dem Messer war sehr schwer.

Sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack her können wir die Steinchampignons aber zu 100% empfehlen. Dafür lässt man jeden anderen, gekauften Pilz gerne liegen!

Einen Preis für das Set konnte ich auf der Homepage von Pilzmännchen nicht ausmachen, allerdings steht von Montags bis Freitags eine telefonische Beratung zur Verfügung. Dort erfährt man sicher mehr!

Ich bedanke mich für diesen tollen und leckeren Test. Zu einem späteren Zeitpunkt berichte ich dann gerne nochmals über unsere weitere Pilz-Ausbeute, denn 2-3 Ernte Wellen kommen ja schließlich noch... :)